per ped(al)es Green Belt Triest-Kirkenes: Hintergrund des Wanderprojektes
Walter:
Aufgewachsen im Grenzgebiet Südburgenland hatte die stark befestigte Grenze im Osten unseres Landes immer etwas bedrohliches für mich. Da von den verminten Grenzbefestigungen bei Hochwasser immer wieder Personenminen auf österreichisches Staatsgebiet geschwemmt wurden, gab es bei uns in der Volksschule auch Unterricht über Aussehen und Gefährlichkeit von diesem Kriegsmaterial. Um so befreiender empfand ich dann den Fall des Eisernen Vorhangs. Die Grenzöffnung zu Ungarn und der Fall der Berliner Mauer zählen zu den emotionalsten Momenten im meinem Leben.
Es dauerte allerdings Jahre, bis ich auch die noch vorhandene Grenze in meinem Kopf überwinden konnte. Bei den Grenzübertritten empfand ich immer wieder großes Unbehagen. Dies sollte sich erst ändern, als ich ab 2004 am grenzüberschreitenden Wanderwegprojekt „alpannonia“ mitarbeiten durfte. Durch die enge Zusammenarbeit mit ungarischen Kollegen und Behördenvertretern entspannte sich mein Empfinden gegenüber dem ehemaligen Ostblock wesentlich. Inzwischen sind für mich über die Grenze hinweg herzliche und dauerhafte Freundschaften entstanden.