ppGB 36 Regentaufe

Walter:

Endlich sind die Räder vollständig einsatzbereit! Vor Beginn unserer großen Reise hatte es sich anscheinend die ganze Welt (……Familie und Beruf) zur Aufgabe gemacht, uns von dieser langen Abwesenheit abzuhalten. Dementsprechend unvollständig waren unsere Vorbereitungen auf die große Tour. Deshalb war ich in den letzten Tagen vollauf damit beschäftigt, die Räder und vor allem die Befestigungen für die Packtaschen zu montieren. Glaubt bitte nicht alles, was auf den Verkaufsportalen für Befestigungssets versprochen wird! Ohne Improvisationstalent und Einkaufstour im Baumarkt ist eine praktikable Lösung absolut nicht möglich! Das ist nun aber gottseidank vorbei. Unsere heutige Tagestour begann in Gamlitz bei bestem Radwetter. Nach Besichtigung und Pause bei der Schiffsmühle Mureck erwischte uns allerdings mitten im Auwald ein mehr als halbstündiger Regenguss. Unsere Ausrüstung und auch wir haben die Regentaufe bravourös bestanden! Ziel der Tour in Bad Radkersburg unbeschadet erreicht.

Irmi:

Wir haben einen riesigen Rucksack ( Betonung liegt auf einem riesigen ) gegen vier Taschen und einen kleinen Rucksack getauscht. Plötzlich haben wir so viel Freiraum, müssen nicht mehr stopfen und drücken, bis alles seinen Platz gefunden hat. Professionell verschließen wir die wasserdichten Behälter und montieren sie auf unseren Rädern, die jetzt dastehen wie vollgepackte Mulis, und auf ihren Einsatz warten. Wir schwingen uns in den Sattel, balancieren – noch etwas wackelig – das Gewicht aus, und treten kraftvoll in die Pedale. Die Kilometer ziehen einer nach dem anderen an uns vorbei, nur unterbrochen durch Pausen, in denen wir unseren Hintern eine Druckentlastung gönnen müssen. Angeblich wird das in ein paar Tagen besser werden. War ja auch bei den Rucksäcken nicht anders. Zum Schluss hatten wir beim gehen ohne Gewicht am Rücken richtig „Seegang“. Ungefähr auf halbem Weg verdunkelt sich der Himmel. Die Wolke hat scheinbar beschlossen, dass unsere Jungfernfahrt gebührend gefeiert werden muss und begießt uns kräftig. War alles halb so schlimm, denn auf den letzten Kilometern kommt die Sonne wieder, trocknet unsere Kleider und wir erreichen glücklich und zufrieden  Bad Radkersburg.